Im täglichen Umgang eines rechenschwachen Kindes mit mathematischen Aufgaben zeigen sich typische Auffälligkeiten:
- Nahezu alle Aufgaben werden zählend gelöst - ab der zweiten Klasse in aller Regel versteckt.
- Es wird auch da gezählt, wo das Zählen sich erübrigt (nach 6+7=13 wird 6+8 erneut abgezählt).
- Minus-Aufgaben fallen dem Kind besonders schwer.
- Aus dem Zahlenverständnis und dem Zusammenhang der Operationen sich herleitende Rechenregeln bleiben ungenutzt (3+4=7; 7-4 wird neu abgezählt).
- Dekadische Transferleistungen sind nicht möglich (3+4=7; 23+4 wird neu gezählt).
- Einer und Zehner werden häufig vertauscht, Zahlen oft verdreht (42 statt 24).
- Mühsam Eingeübtes ist nach kurzer Zeit wieder vergessen (besonders bei Klassenarbeiten).
- Einmaleinsreihen werden ohne Verständnis wie ein Gedicht aufgesagt.
- Das Kind kann offensichtlich falsche Ergebnisse nicht erkennen bzw. korrigieren.
- Das Kind grübelt lange über den Hausaufgaben; einfache Aufgaben benötigen ungewöhnlich lange Rechenzeiten.
- Das Kind sucht ständig nach einem Schema; verwechselt häufig die Rechenarten; weiß nicht mehr, was es machen soll, benötigt eine Beispielsaufgabe zur Orientierung.
- Der praktische Umgang mit Größen (Geld, Uhrzeit, Längenmaße, Gewichte) gelingt nicht.
- Beim Lösen von Textaufgaben zeigt sich völliges Unverständnis (fragt nach schon gegebenen Inhalten, falsche Rechnung, Antwort passt nicht zur Frage).
- Das Kind versucht, bestimmte Aufgabentypen zu vermeiden. Es erledigt ungern seine Mathematik-Hausaufgaben und hat Angst vor Klassenarbeiten. Verschiedene psychosomatische Symptome treten auf, z.B. Kopfschmerz, Übelkeit, Ängstlichkeit.